Hier einige wertvolle Brandschutz-Tipps, die Ihnen im Falle eines Brandes helfen können.
Sollte es zum Brand kommen:
Falls möglich: Rufen Sie 112.
Geben Sie bei einem telefonischen Notruf immer bekannt:
- Wer spricht (Name und Standort der anrufenden Person)
- Was ist passiert ( Verletzung, Brand, Verkehrsunfall, Naturkatastrophe)
- Wo wird die Hilfeleistung gebraucht (Adresse, Anfahrt)
- Wie: Hinweise auf besondere Umstände, z.B.
- Eingeschlossene Personen
- Krankenhaus, Pflegeheim
- Schule
- Hochhaus
Sprechen Sie langsam und deutlich! Alarmieren Sie auch die Feuerwehr bei Brandverdacht – der Feuerwehreinsatz kostet nichts.
Verlassen Sie sich niemals darauf, dass bereits andere die Feuerwehr verständigt haben.
Retten (Helfen)
Stellen Sie fest, ob Verletzte oder Behinderte aus dem Gefahrenbereich gebracht werden müssen. Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung! Bringen Sie sich und Hilfsbedürftige möglichst gleichzeitig mit der Alarmierung in Sicherheit. Personen, deren Kleidung in Brand geraten ist, nicht fortlaufen lassen sondern in Decken oder Kleidungsstücke einhüllen und den Brand durch Abklatschen und/oder Wälzen am Boden löschen.
Brandschutz Tipps wenn Sie vom Brand eingeschlossen sind
In dieser Situation erreichen Sie durch Einhaltung folgender Grundregeln die größtmögliche Sicherheit:
- Soweit als möglich vom Brand entfernen.
- Alle Türen zwischen ihrem Standort und dem Brand schließen.
- Abdichten aller Türritzen gegen das Eindringen von Rauchgas,
- z.B. mit nassen Tüchern oder Kleidungsstücken.
- Erst dann, wenn möglich, die Fenster öffnen.
- Auf sich aufmerksam machen:
- telefonisch Hilfe holen, Handy benützen, auch Telefonleitungen sind noch einige Zeit nach Brandausbruch funktionsfähig, oder
- rufen und winken – bei möglichst geöffneten Fenstern.
Problematik bei Abschottungen
Abschottungen die für Nachinstallationen geöffnet werden, müssen sofort wieder von Fachkräften instand gesetzt werden, diese sollten für die vorhandene Schottsysteme zertifiziert sein. Leider werden Fachunternehmen oft gar nicht verständigt und dieSchotts bleiben bis zur nächsten Tüv Kontrolle offen. Schotts herkömmliche Systeme, wie z.B. Mineralfaserschotts, bei denen Öffnungen im Brandfall nicht selbständig zuschäumen, sind im Ernstfall nutzlos. Mehr Sicherheit bieten z.B. Schotts aus Schaumsteinen, da das aufschäumende Material im Brandfall selbständig abdichtet. Öffnung im Schaumsteinschott die zu groß oder überbelegt sind, bietet keinen hundertprozentigen Schutz mehr.
Falsche Abschottung von Kabeln
Ein ununterbrochener Brandschutz nach einer Kabelverlegung an einem Schott ist nur gewährleistet, wenn er sofort wieder instand gesetzt wird.
Mittlerweile gibt es eine sehr große Vielfalt an Schottsystemen mit unterschiedlichen Preisen und Qualität. Dies führt dazu, dass existierende Schottungen spät oder gar nicht instand gesetzt werden denn verschiedene Schottsysteme dürfen grundsätzlich nicht vermischt werden. Dies hat zu Folge, dass ein zu reparierendes Schott nur mit dem Material verschlossen werden darf was auch bei der Erstinstallation verwendet wurde. Sofern ein Elektroinstallateur schon eine Brandschutzschulung hatte, ist er dennoch in den seltensten Fällen gerade für das System zertifiziert, dass er auf der Baustelle vorfindet.
Kommt nun ein Brandschutzmonteur und findet Einbaufehler vom Vorgänger, wird er die Verantwortung aus nachvollziehbaren Gründen ablehnen. Nur wenn er das Schott komplett erneuert gibt er volle Gewährleistung und wird dies auch durch Zulassungen bestätigen.
Komplexe Einbauvorschriften
Probleme bei Kabelabschottungen sind die teilweise nur sehr schwer einzuhaltenden Montagevorschriften. Abstände zwischen Kabeln sowie Abstände zu Bauteilen, an Wänden und Decken, müssen eingehalten werden. Je nach System müssen auf Kabeln von allen Seiten Beschichtungen in einer bestimmten Dicke angebracht werden. Weiterhin müssen die Kabel je nach Zulassung mal 10, 20 oder mal 30 cm weit bestrichen werden.
Auch findet man oft überbelegte Öffnungen. Maximal zu 60% darf eine Abschottung belegt sein, ist dies nicht mehr der Fall müssen die Öffnungen sofern das möglich ist, aufwendig vergrößert werden.
Um einen funktionierenden Brandschutz zu gewährleisten Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Schottsysteme richtig eingebaut werden. Chaotisch verlegte Kabel die über Jahre hinweg nach belegt wurden, machen das aber nicht selten unmöglich. Was bleibt sind aufwendige Sonderkonstruktionen, die im Nachhinein viel Geld kosten. Durch viel Aufwand wird dann versucht, mit herkömmlichen Abschottungssystemen das Beste aus der Situation zu machen. Dies hat leider zu Folge Zulassungen nur in Anlehnung umzusetzen. Ob diese dann tatsächlich funktionieren oder sich später nachrüsten lassen, ist eine andere Frage.
Reparaturen und Wartung machen einen großen Teil von Kosten aus. Diese Tatsache ist nicht unbekannt. Daher ist es unverständlich, dass bei Abschottungssystemen dies oft vernachlässigt wird.
Solange man glaubt Kosten sparen zu können wenn neben einer Abschottung ein S90Güteschild Vermerk hängt, wird insbesondere bei Neubauten nicht selten nur das allerbilligste eingebaut. S90 ist aber nicht immer gleich S90. In Gebäuden kommt es immer wieder zu Veränderungen die zerstörte Abschottungen oder Nachinstallationen zu folge haben. Dadurch kommt im Nachhinein ein nicht unerheblicher Kostenaufwand, der meist ein Vielfaches der Erstinstallation beträgt. Bei einer Gebäudeplanung macht es also Sinn, an Stellen, an denen Nachinstallationen zu erwarten sind, flexible Systeme einzusetzen, die auch während der Nachinstallationsmaßnahmen funktionieren, damit der Brandschutz ständig gewährleistet bleibt. Zum anderen sollte die sofortige Instandsetzung mit Standardbaustoffen möglich sein. Damit ist der Monteur nicht mehr an ein bestimmtes System gebunden.Auch wenn diese Systeme zunächst geringfügig teurer sind, amortisieren Sie sich im Betrieb schon nach kurzer Zeit wenn man Brandschutz ernst nimmt.